Schuldverschreibungen und Renditeaussichten

Einen großen Anteil an den Produkten, die man heute als Anleger im Finanzbereich nutzen kann, haben die Schuldverschreibungen. Diese sind den meisten Anlegern sicherlich besser als Rentenpapiere oder als Anleihen bekannt, denn der Begriff Schuldverschreibung beschreibt mehr die rechtliche Ausstattung des jeweiligen Papiers. Schuldverschreibungen sind Gläubigerpapiere und werden heute von Staaten, Banken und privatwirtschaftlich orientierten Unternehmen aller Branchen emittiert. Aus Sicht des Emittenten dient die Schuldverschreibung stets dazu, von den Anlegern neues Kapital zu erhalten, welches fortan für ganz unterschiedliche Zwecke verwendet werden kann. Da der Anleger dem Emittenten durch den Kauf der Schuldverschreibung sein Kapital für einen festgelegten Zeitraum zur Verfügung stellt, erwartet er dafür natürlich eine „Entlohnung“, die dann anschließend auch durch Zahlung der Zinsen an den Inhaber der Schuldverschreibung stattfindet. Aus Sicht des Anlegers stellen Schuldverschreibungen demnach eine Geldanlage dar, über die man pauschal allerdings nicht sehr viel sagen kann, da es sehr viele unterschiedliche Arten von Anleihen am Markt gibt.

So ist es zum Beispiel falsch zu behaupten, dass Anleihen stets sehr sichere Anlageprodukte sind. Dass selbst Schuldverschreibungen, die von Staaten emittiert werden auch hohe Risiken beinhalten können, wird vielen Banken und auch Anlegern derzeit in Form der griechischen Staatsanleihen recht schmerzlich verdeutlicht. Viele Anleihen sind an der Börse handelbar und haben deshalb auch einen Kurs, der sich ähnlich wie im Aktienbereich stetig verändern kann, wenn auch meistens weniger volatil als es bei den Aktienkursen oftmals üblich ist. Ansonsten sind die Schuldverschreibungen im Allgemeinen dadurch gekennzeichnet, dass ein fester Zinssatz gezahlt wird, dass die Papiere meistens über einen bestimmten Nennwert von 100 Euro oder 1.000 Euro ausgegeben werden, und zudem haben alle Schuldverschreibungen gemeinsam, dass es ein Emittentenrisiko gibt. Zu den bekanntesten Arten von Schuldverschreibungen zählen zum Beispiel die Bundeswertpapiere in Form der Bundesanleihen oder der Bundesschatzbriefe, sonstige Staatsanleihen, Währungsanleihen, Optionsanleihen oder auch Wandelanleihen. Neuerdings werden auch Zertifikate häufig als Schuldverschreibung oder Anleihe bezeichnet.

Bezüglich des Risikos und auch bezüglich der Rendite der Anlageform Schuldverschreibung muss man sich stets die jeweilige Anleihe anschauen, da hier pauschal keine Aussage getroffen werden kann. Denn es gibt sowohl sehr sichere Anleihen mit einer recht geringen Rendite, wie zum Beispiel die Bundesanleihen, als auch sehr risikoreichere Papiere, die dann meist eine sehr hohe Rendite versprechen, wie zum Beispiel argentinische Staatspapiere oder derzeit auch griechische Staatsanleihen. Wenn man sich zum Kauf von Schuldverschreibungen in Form von festverzinslichen Wertpapieren entschlossen hat, dann benötigt man zuvor ein Wertpapierdepot, in welches die gekauften Anleihen später eingebucht werden können. Zur Verrechnung ist zum Depot auch noch ein Konto notwendig, sodass Geldbeträge gebucht werden können. Die Depoteröffnung kann entweder in der Bankfiliale oder online erfolgen. Besonders günstige Konditionen in Form des Wegfalls der Depotgebühr und niedriger Ordergebühren bieten heutzutage vor allem die Online- bzw. Discount-Broker an.

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